Datengetriebenes HR: Die Zukunft der Personalverwaltung

von | 09/06/2024

Einleitung

Ein Rückblick auf das HR-Breakfast vom 04.06.24 mit dem Thema „Datengetriebenes HR“.

In der heutigen Session diskutierten wir über das spannende und zukunftsweisende Thema „Datengetriebenes HR“. Dabei handelt es sich um eine innovative Herangehensweise, die unter anderem als „People Analytics“ oder „Workforce Analytics“ bekannt ist. Im Kern geht es darum, Personalentscheidungen nicht mehr auf Bauchgefühl oder Annahmen zu basieren, sondern systematisch gesammelte und analysierte Mitarbeiterdaten zu nutzen. Hier erfahren Sie mehr über die Vorteile und die praktische Umsetzung von datengetriebenem HR-Management.

Was ist Datengetriebenes HR?

Datengetriebenes HR bedeutet, dass Entscheidungen im Personalwesen auf der Grundlage von Daten getroffen werden. Dies beinhaltet die Erfassung und Analyse von Daten zu Bewerbungen, Mitarbeiterleistungen, Mitarbeiterzufriedenheit und vielen anderen Faktoren. Ziel ist es, objektivere und fundierte Entscheidungen zu treffen, die letztlich zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und -leistung führen.

Warum Datengetriebenes HR?

  • Objektivität: Entscheidungen basieren auf Daten, nicht auf subjektiven Eindrücken.
  • Effizienz: Schnellere und genauere Auswahlprozesse.
  • Transparenz: Klare Nachvollziehbarkeit der Entscheidungsprozesse.
  • Vorhersagefähigkeit: Bessere Prognosen über zukünftige Entwicklungen im Personalbereich.

Infografik über die Auswirkungen verschiedener Anforderungen bei der Personalbeschaffung.
Diese Grafik zeigt die verschiedenen Anforderungen bei der Personalbeschaffung und deren Auswirkungen auf den Bewerberpool. Aspekte wie Unterlagen, Berufserfahrung, Regionalität, Geschlecht und akademischer Hintergrund werden beleuchtet.

Schritte zur Umsetzung von Datengetriebenem HR

Bedarfsanalyse

Zunächst ist es wichtig, die Anforderungen und Ziele der zu besetzenden Position zu definieren. Hierbei geht es darum, die notwendigen Fähigkeiten, Kenntnisse und Persönlichkeitsmerkmale zu identifizieren.

Stellenanzeige und Kandidatensuche

Erstellen und veröffentlichen Sie eine detaillierte Stellenanzeige und nutzen Sie verschiedene Kanäle zur Kandidatensuche, wie Jobportale, soziale Medien und Mitarbeiterempfehlungen.

Vorab-Auswahl (Pre-Screening)

Analysieren Sie die eingegangenen Bewerbungen und Lebensläufe mit Hilfe automatisierter Tools (z.B. ATS) zur ersten Filterung der Kandidaten.

Eignungstests und Assessments

Durchführen von Online-Tests und Assessments zur Bewertung der fachlichen und persönlichen Eignung der Kandidaten. Hierzu zählen psychometrische Tests sowie Fähigkeiten- und Persönlichkeitstests.

Interviews

Führen Sie strukturierte Interviews, um die Kandidaten besser kennenzulernen und ihre Eignung zu beurteilen. Nutzen Sie Verhalten- und Situationsfragen, um die Kompetenzen der Kandidaten zu bewerten.

Referenzen und Hintergrundüberprüfungen

Einholen von Referenzen bei früheren Arbeitgebern und Durchführung von Hintergrundüberprüfungen zur Verifizierung von Qualifikationen und Erfahrungen.

Endauswahl

Führen und analysieren Sie alle gesammelten Daten und Ergebnisse, um eine fundierte Entscheidung auf Basis der Eignung und Passung der Kandidaten zu treffen.

Angebot und Verhandlung

Erstellen Sie ein Arbeitsangebot für den ausgewählten Kandidaten und verhandeln Sie die Vertragsbedingungen.

Onboarding

Planen und führen Sie den Onboarding-Prozess durch, um den neuen Mitarbeiter in das Team und die Unternehmensstruktur zu integrieren.

Evaluation

Nachverfolgung und Bewertung des Erfolgs des neuen Mitarbeiters nach einer bestimmten Zeit. Analysieren und verbessern Sie den Eignungsdiagnostikprozess basierend auf Feedback und Ergebnissen.

Interne Daten Nutzen

Mitarbeiter, die bereits im Unternehmen sind, bilden den besten Datenpool. Nutzen Sie diese Daten durch Gespräche und Befragungen, um zu erfahren, was gut läuft und wo Verbesserungen nötig sind.

Mögliche Fragen:

  • Was können wir besser machen?
  • Wieso/wofür würdest du uns verlassen?
  • Was gefällt dir richtig gut?
  • Würdest du bei einer Messe positiv über uns reden bzw. was würdest du anderen Menschen über die Firma erzählen?
  • Was müssen wir tun, damit du die nächsten fünf Jahre glücklich bei uns bist?

Datengetriebenes HR in der Praxis

Ein zentraler Aspekt des datengetriebenen HR ist die Nutzung von Eignungsdiagnostik, um die bestmöglichen Kandidaten zu identifizieren. Dies beinhaltet die Verwendung von Tools und Methoden zur Bewertung der Fähigkeiten und Eignung der Kandidaten.

Beispiel: Einstellung im Handwerksbereich

Ein Beispiel aus dem Handwerksbereich zeigt, wie wichtig es ist, realistische Erwartungen zu haben. Wenn in einer Region nur 100 ausgebildete Dachdecker verfügbar sind, muss man vielleicht einen Bewerber einstellen, der nicht perfekt passt, aber die Grundvoraussetzungen erfüllt. Dies erfordert ein Umdenken und die Bereitschaft, weniger perfekte, aber qualifizierte Kandidaten in Betracht zu ziehen.

Die Bedeutung der richtigen Fragen

Stellen Sie sicher, dass Sie die richtigen Fragen stellen, um wertvolle Daten zu erhalten. Beispielsweise:

  • Wie viele Bewerbungen haben wir erhalten?
  • Wie viele davon waren weiblich?
  • Wie viele waren Akademiker?
  • Über welche Kanäle kamen die Bewerbungen?
  • Wie viele Bewerber wurden ohne Gespräch abgelehnt und warum?

Diese Fragen helfen Ihnen, den gesamten Prozess besser zu verstehen und kontinuierlich zu verbessern.

Fazit

Datengetriebenes HR ist ein mächtiges Werkzeug, das Ihnen helfen kann, bessere Personalentscheidungen zu treffen, die Effizienz zu steigern und die Mitarbeiterzufriedenheit zu verbessern. Durch die systematische Erfassung und Analyse von Daten können Unternehmen objektivere Entscheidungen treffen und letztlich erfolgreicher sein.

Nutzen Sie die Chancen, die datengetriebenes HR bietet, und beginnen Sie noch heute, Ihre Personalentscheidungen auf eine neue, fundierte Basis zu stellen. Profitieren Sie von den vielfältigen Vorteilen und gestalten Sie die Zukunft Ihrer Personalverwaltung proaktiv und zukunftsorientiert.

Handlungsempfehlungen von Martin Jäger für datengetriebenes HR.

Balkendiagramm mit verschiedenen Gehaltskategorien in Deutschland, einschließlich Regionen, Bildungsniveau, Erfahrung, Branche und Geschlecht, mit Mediangehältern in Euro. Das höchste Gehalt gibt es im Bankwesen (63.250 €), das niedrigste im Hotel-/Gastronomie-/Cateringbereich (35.000 €).

 

Gehalt nach Bildungsgrad und Berufserfahrung

Ein weiterer interessanter Aspekt des Berichts ist die Analyse der Gehälter nach Bildungsgrad und Berufserfahrung. Akademikerinnen verdienen im Median 57.500 €, während Nicht-Akademikerinnen auf 41.000 € kommen. Dies unterstreicht den finanziellen Wert eines Hochschulabschlusses.

Die Berufserfahrung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Gehaltsentwicklung. Beschäftigte mit weniger als einem Jahr Erfahrung verdienen im Median 38.250 €, während diejenigen mit über 25 Jahren Erfahrung 47.250 € erhalten. Diese Daten zeigen deutlich, dass sich Erfahrung und kontinuierliche Weiterbildung langfristig auszahlen.

Gehälter nach Branchen und Berufsgruppen

Der Bericht bietet auch eine detaillierte Übersicht über die Gehälter in verschiedenen Branchen und Berufsgruppen. Spitzenreiter sind das Bankwesen mit einem Medianjahresgehalt von 63.250 €, gefolgt von der Luft- und Raumfahrt sowie der Pharmaindustrie. Am unteren Ende der Gehaltsskala befinden sich Branchen wie Hotel, Gastronomie und Catering mit 35.000 €.

Für einzelne Berufsgruppen liefert der Bericht ebenfalls wertvolle Einblicke. Beispielsweise verdienen Ärztinnen im Median 94.750 €, während Ingenieurinnen auf 56.000 € kommen. Diese Unterschiede verdeutlichen die große Bandbreite der Gehälter, die je nach Berufsweg und Branche existieren.

Geschlechtsspezifische Unterschiede

Ein zentrales Thema des Berichts ist der Gender-Pay-Gap. Frauen verdienen im Median 40.000 €, während Männer auf 45.750 € kommen. Der unbereinigte Gender-Pay-Gap liegt bei 12,4 %, der bereinigte, der strukturelle Unterschiede berücksichtigt, bei 5,5 %. Diese Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit am Arbeitsplatz.

Fazit: Der Wert des Gehaltsreports

Der Stepstone Gehaltsreport 2024 ist eine wertvolle Ressource für Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber gleichermaßen. Er bietet eine fundierte Grundlage für Gehaltsverhandlungen und hilft, ein besseres Verständnis für die Gehaltsstrukturen in Deutschland zu entwickeln. Durch die Betonung der Gehaltstransparenz trägt der Bericht dazu bei, eine faire und gleichberechtigte Arbeitswelt zu fördern.

Für mich persönlich war die Lektüre des Gehaltsreports extrem aufschlussreich. Die detaillierten Analysen und umfassenden Daten helfen dabei, fundierte Entscheidungen bezüglich Karrierewege und Gehaltsverhandlungen zu treffen. Besonders die regionalen Unterschiede und die geschlechtsspezifischen Gehaltslücken bieten wertvolle Einblicke, die ich in zukünftigen Diskussionen und Entscheidungen berücksichtigen werde.

Ich kann jedem nur empfehlen, einen Blick in den Stepstone Gehaltsreport 2024 zu werfen, um ein umfassenderes Bild von der aktuellen Gehaltslandschaft in Deutschland zu bekommen. Transparente Gehaltsinformationen sind ein Schlüssel zu mehr Gerechtigkeit und Zufriedenheit im Berufsleben.

Die Studie können Sie sich hier downloaden: Stepstone Gehaltsreport 2024

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