Die Zukunft des deutschen Industriestandorts: Strategien für Geschäftsführer

von | 16/09/2024

Die Mindmap können Sie hier downloaden.

Die Zukunft des Industriestandorts Deutschland steht auf dem Spiel. Eine Studie des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), in Zusammenarbeit mit der Boston Consulting Group (BCG) und dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW), zeigt: Rund 20 % der industriellen Wertschöpfung in Deutschland sind gefährdet. Energieintensive Branchen wie Chemie, Stahl und Automobilbau stehen aufgrund von hohen Energiekosten, bürokratischen Hürden und Fachkräftemangel besonders unter Druck. Gleichzeitig bietet die globale Klimatransformation neue Chancen, die durch den richtigen strategischen Einsatz genutzt werden können.

Eine Mindmap mit dem Titel „Industrie-Daten und Fakten Deutschland 2023“ zeigt verschiedene Industriezweige. Es gliedert sich in: Stahl, Aluminium, Baustoffe, Elektro- und Digitalindustrie, Automobil und Chemie und Pharma, jeweils mit detaillierten Daten zu Wertschöpfung, Produktion, Beschäftigung und Exporten.

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Für Geschäftsführer bedeutet dies: Es ist höchste Zeit zu handeln. Doch was genau sollten Unternehmenslenker tun, um ihre Firmen zukunftssicher aufzustellen? Im Folgenden geben wir einige konkrete Handlungsempfehlungen, wie Geschäftsführer ihre Unternehmen auf die Herausforderungen der nächsten Jahre vorbereiten können.

Direkte Handlungsempfehlungen

Ich möchte Ihnen, egal ob Sie Geschäftsführer oder Mitarbeiter sind, jeweils 4 Dinge empfehlen, ab heute zu tun! Verzeihen Sie mir dabei die direkte Art!

Empfehlungen für Geschäftsführer:

Bilden Sie Ihre Belegschaft im Bereich KI und Automatisierung weiter: Ohne kontinuierliche Weiterbildung wird es schwierig, den Anschluss zu halten. Schulen Sie Ihre Mitarbeiter, damit sie den technologischen Wandel aktiv mitgestalten können.

Investieren Sie in neue Technologien: Technologie ist der Schlüssel zur Zukunft. Seien es KI, Automatisierung oder innovative Produktionsmethoden – ohne den Einsatz neuer Technologien wird es schwierig, langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Vollgas im Vertrieb für Diversifikation: Der Wettbewerb wird härter, und eine Diversifizierung der Vertriebskanäle kann das Überleben sichern. Durch eine stärkere Vertriebsorientierung lässt sich die Abhängigkeit von einzelnen Märkten und Produkten verringern.

Überdenken Sie Ihre Personalstruktur: Unternehmen sollten sich nicht scheuen, sich von Mitarbeitern zu trennen, die dem Unternehmen langfristig nicht weiterhelfen. Setzen Sie auf Fachkräfte, die das Unternehmen voranbringen.

Ein Diagramm, das eine Pyramide mit der Bezeichnung „Geschäftsstrategie“ mit vier farbigen Linien darstellt, die sich zu Symbolen und Beschriftungen erstrecken: Gelb (Neue Technologien), Orange (Vertriebsdiversifikation), Pink (Personalstruktur) und Magenta (Fortlaufende Bildung).
Infografik zur Anpassung an die sich verändernde Landschaft der KI und Automatisierung, mit ausführlichen Erläuterungen zur Akzeptanz lebenslangen Lernens, zur Akzeptanz beruflicher Veränderungen, zum Lernen aus Fehlern und zur Beibehaltung einer positiven Denkweise, mit Symbolen zur Veranschaulichung der einzelnen Punkte und einem zentralen nachdenklichen Gesicht. Text auf Deutsch.

Empfehlungen für Mitarbeiter:

Bleiben Sie positiv: Ein positives Mindset ist entscheidend, um Veränderungen offen zu begegnen und neue Möglichkeiten zu erkennen.

Lernen Sie jeden Tag eine Stunde: Nehmen Sie sich täglich Zeit, um sich in neue Technologien einzuarbeiten – sei es während oder nach der Arbeitszeit. In einem sich schnell wandelnden Arbeitsmarkt wird das ständige Lernen zur Notwendigkeit.

Machen Sie Fehler und lernen Sie aus ihnen: Das Arbeiten mit neuen Technologien wie KI erfordert Übung. Fehler gehören dazu. Lernen Sie, durch Fehler zu wachsen und sich kontinuierlich zu verbessern.

Überdenken Sie Ihre berufliche Zukunft: Arbeiten Sie für ein Unternehmen, das nicht in KI und Automatisierung investiert? Dann sollten Sie überlegen, ob ein Wechsel für Ihre persönliche Entwicklung nicht sinnvoll wäre.

Diese Handlungsaufforderungen sind bewusst direkt formuliert, weil die Zeit der Veränderungen gekommen ist. Wer jetzt nicht handelt, läuft Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Das KI-Zeitalter ist längst da, und Unternehmen, die nicht aktiv investieren und ihre Belegschaft schulen, riskieren, abgehängt zu werden.

1. Energieeffizienz steigern und auf erneuerbare Energien umstellen

Einer der größten Kostenfaktoren für Unternehmen sind Energiekosten. Die Energiekrise hat gezeigt, wie abhängig viele Unternehmen von fossilen Energieträgern sind. Der erste Schritt für Geschäftsführer sollte daher sein, die Energieeffizienz in ihren Betrieben zu verbessern und den Übergang zu erneuerbaren Energien zu beschleunigen.

  • Kurzfristige Maßnahmen: Effizienzsteigerungen durch moderne Technologien wie smartes Energiemanagement und die Optimierung von Produktionsprozessen sind essenziell. So lassen sich nicht nur Kosten sparen, sondern auch CO2-Emissionen reduzieren.
  • Langfristige Investitionen: Der Aufbau eigener erneuerbarer Energiequellen, wie Photovoltaikanlagen oder Windkraft, kann Unternehmen unabhängiger machen. Gleichzeitig sollten Geschäftsführer prüfen, wie der Einsatz von Wasserstoff und anderen grünen Technologien die Produktion nachhaltiger gestalten kann.

2. Digitalisierung vorantreiben

Die Studie betont, dass Deutschland in Sachen Digitalisierung Nachholbedarf hat. Der Weg in eine erfolgreiche Zukunft führt über digitale Prozesse, die Effizienz steigern, Ressourcen schonen und gleichzeitig neue Geschäftsfelder erschließen können.

  • Automatisierung: Geschäftsführer sollten auf Prozessautomatisierung setzen, um Routinearbeiten zu entlasten und Fachkräfte für komplexere Aufgaben freizusetzen. Ein besonderer Fokus sollte auf der Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) gelegt werden, die z. B. in der Produktionsplanung und der vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance) eingesetzt werden kann.
  • Datengesteuerte Entscheidungen: Der Einsatz von Big Data und KI erlaubt es, fundierte Entscheidungen zu treffen. Durch die Analyse großer Datenmengen können beispielsweise Optimierungspotenziale in der Lieferkette erkannt und Geschäftsprozesse effizienter gestaltet werden.

3. Fachkräftemangel durch Weiterbildung und Automatisierung begegnen

Einer der größten strukturellen Nachteile Deutschlands ist der Fachkräftemangel. Es wird zunehmend schwieriger, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden, und das Problem wird sich durch den demografischen Wandel weiter verschärfen.

  • Weiterbildung: Um Fachkräfte zu halten und zu entwickeln, sollten Unternehmen umfassende Weiterbildungsprogramme anbieten. Besonders in den Bereichen Digitalisierung und KI gibt es viele Schulungsangebote, die den Mitarbeitern das nötige Know-how vermitteln können.
  • Automatisierung als Unterstützung: Wo Fachkräfte fehlen, kann Automatisierung eine Antwort sein. Vor allem bei wiederholenden, manuellen Tätigkeiten, wie in der Produktion, können Maschinen und Roboter eine wichtige Rolle spielen.

4. Bürokratieabbau und schnellere Genehmigungsverfahren

Die Studie kritisiert den enormen bürokratischen Aufwand in Deutschland. Unternehmen benötigen oft Jahre, um Genehmigungen für neue Projekte zu erhalten – ein enormer Wettbewerbsnachteil.

  • Lobbyarbeit: Geschäftsführer sollten sich aktiv in Wirtschaftsverbänden engagieren und für den Abbau bürokratischer Hürden eintreten. Der Druck auf die Politik, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, ist notwendig, um dringend benötigte Projekte, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien und Infrastruktur, schneller umsetzen zu können.
  • Interne Prozesse optimieren: Unternehmen sollten ihre internen Verwaltungsprozesse digitalisieren und vereinfachen, um die Effizienz zu steigern. Moderne Softwarelösungen für das Dokumentenmanagement und die digitale Archivierung können helfen, die Bürokratie im eigenen Haus zu reduzieren.

5. Zukunftsmärkte erschließen

Die globale Klimatransformation und die Digitalisierung eröffnen neue Wachstumsmärkte. Bis 2030 wird allein der Markt für Klimatechnologien auf über 15 Billionen Euro geschätzt. Dies bietet große Chancen, vor allem für Unternehmen, die frühzeitig in diese Zukunftsmärkte investieren.

  • Diversifizierung: Geschäftsführer sollten ihre Geschäftsmodelle überprüfen und überlegen, wie sie neue Märkte erschließen können. Dies könnte durch die Entwicklung neuer Produkte oder die Anpassung bestehender Technologien an die Anforderungen der Klimawende geschehen.
  • Partnerschaften: Eine Möglichkeit, um den Zugang zu neuen Märkten zu beschleunigen, sind Kooperationen mit Start-ups und Forschungsinstituten. Besonders in den Bereichen grüne Technologien und Digitalisierung bieten Partnerschaften große Chancen, um schneller Innovationen auf den Markt zu bringen.

6. Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft stärken

Kunden, Investoren und Regierungen legen immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit. Für Geschäftsführer wird es daher zunehmend wichtig, die eigene Produktion umweltfreundlicher zu gestalten und auf eine Kreislaufwirtschaft zu setzen.

  • Circular Economy: Unternehmen sollten den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte im Blick haben. Materialien und Ressourcen sollten so gestaltet werden, dass sie nach dem Gebrauch wiederverwendet oder recycelt werden können. Dies kann nicht nur die Umweltbilanz verbessern, sondern auch Kosten senken.
  • Nachhaltige Lieferketten: Auch die Lieferkette sollte nachhaltig gestaltet werden. Dies umfasst nicht nur die Reduktion von CO2-Emissionen, sondern auch die Zusammenarbeit mit Lieferanten, die nachhaltige Praktiken anwenden.

7. Investitionsbereitschaft zeigen

Der Umbau des Industriestandorts Deutschland wird nur mit erheblichen Investitionen gelingen. Die Studie schätzt, dass bis 2030 insgesamt 1,4 Billionen Euro investiert werden müssen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Unternehmen müssen bereit sein, diese Investitionen zu tätigen.

  • Innovationsförderung nutzen: Geschäftsführer sollten sich über staatliche Förderprogramme für Innovationen informieren. Viele Regierungen bieten Zuschüsse und steuerliche Vorteile für Unternehmen, die in neue Technologien oder nachhaltige Produktionsprozesse investieren.
  • Langfristige Perspektive: Trotz der hohen Summen sollten Unternehmen die langfristigen Vorteile dieser Investitionen im Auge behalten. Innovationen in den Bereichen Digitalisierung und Klimaschutz werden sich langfristig durch Effizienzgewinne und Wettbewerbsvorteile auszahlen.
Ein Trichterdiagramm mit dem Titel „Schritte zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen“. Zu den Abschnitten gehören: Digitalisierung vorantreiben, Energieeffizienz verbessern, Fachkräftemangel angehen, Bürokratie abbauen, Zulünftige Märkte erschließen, Nachhaltigkeit stärken.

Fazit

Die Herausforderungen für den Industriestandort Deutschland sind gewaltig, doch gleichzeitig bieten sich enorme Chancen. Geschäftsführer müssen ihre Unternehmen jetzt zukunftsfähig machen, indem sie in Energieeffizienz, Digitalisierung und nachhaltige Geschäftsmodelle investieren. Nur durch proaktives Handeln und strategische Investitionen können Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten und die Chancen der Zukunft nutzen. Die Zeit zu handeln ist jetzt – denn die Zukunft des Industriestandorts Deutschland hängt von den Entscheidungen ab, die heute getroffen werden.

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